Der Heilige Goar aus Ardin in Frankreich missionierte am Rhein
und ist der Gründer der Stadt St. Goar
  

hl. goarDas Wahrzeichen des Konvents der Hl. Goar mit der Stiftskirche

Die Geschichte der Stadt Sankt Goar und ihr Gründer der Heilige Goar

Goar, ein Priestermönch aus der Auvergne, gründete um das Jahr 550 in der kleinen Fischergemeinde eine christliche Herberge. Sein Grab entwickelte sich zu einer viel besuchten Wallfahrtsstätte, die von einer Klerikergemeinschaft betreut wurde.

Zu St. Goar gehören heute die Ortsteile Biebernheim, Fellen und Werlau.

In Römischer Zeit führte eine Heerstraße durch die Gemarkung, die hier, militärisch gesichert, das Ufer wechselte. Vermutlich gab es also eine Rheinfähre, welche die beiden Ufer miteinander verband.

Ihren Namen verdankt die kleine Siedlung dem heiligen Goar. Der Priestermönch aus der Auvergne ließ sich um 550 hier nieder und gründete in der kleinen Fischergemeinde auf Reichsgut ein Hospiz.

Nach einem Bericht Wandalberts von Prüm aus dem 9. Jahrhundert, stammte der heilige Goar aus Aquitanien, wo er mit Erlaubnis des Trierer Bischofs ein Kirchlein baute, missionierte und seine Zeit Reisenden und Kranken widmete.

Im Jahre 575 oder 611 starb er. Sein Grab entwickelte sich zu einer viel besuchten Wallfahrtsstätte, die von einer Klerikergemeinschaft betreut wurde.

Die von St. Goar gegründete Kirche wurde 765 von König Pippin (751-768) der Abtei Prüm (Eifel) geschenkt. Im Jahr 820 ergänzte Ludwig der Fromme die Prümer Rheingüter um ein großes Waldgebiet auf dem Hunsrück und um einige Dörfer.

Vögte der Goarer Kirche waren zunächst die Grafen von Arnstein und seit 1185 die Grafen von Katzenelnbogen. Nach und nach gelang es den Grafen, den Ort unter ihre militärische und gerichtliche Hoheit zu bringen. Die von ihnen eingerichtete, 1219 erstmals erwähnte, Rheinzollstelle wurde zu einer bedeutenden Einnahmequelle des Grafenhauses.

Der militärischen Sicherung des Herrschaftsbereiches dient die 1245 gegründete Burg Rheinfels. Die im Tal unweit der Stiftskirche gelegene alte Burg der Arnsteiner wurde damit bedeutungslos. Als die Grafen von Katzenelnbogen 1479 im Mannesstamm ausstarben, traten die Landgrafen von Hessen das Erbe an.

Die Landgrafen führten 1526 die Reformation in ihrem Land durch. Das Goarer Stift wurde aufgehoben, die Wallfahrten dorthin unterbunden. Landgraf Philipp II machte Burg Rheinfels wieder zu seiner Residenz.

Der Rheinfels war aber zwischen den beiden Häusern Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt umstritten. Nach Belagerung und Eroberung kam Rheinfels 1626 in den Besitz von Hessen-Darmstadt. 1647 wurde die Festung von Hessen-Kassel zurückerobert.

Dieser Besitz wurde den Kasselern nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) im Westfälischen Frieden (1648) bestätigt. Dank seiner strategischen Bedeutung wurde der Rheinfels zur stärksten hessischen Festung am Mittelrhein ausgebaut (besonders unter Landgraf Ernst von Hessen-Rotenburg (1649-1693).

Wenig später kamen St. Goar und Rheinfels an das Haus Rotenburg, Kassel behielt sich aber die Landeshoheit und das Öffnungsrecht der Burg im Kriegsfall vor. Als im Jahr 1692 Truppen des französischen Königs Ludwigs XIV. den Rheinfels belagerten, konnte der Angriff abgewehrt werden.

Dadurch blieb der Mittelrhein von weiteren Verwüstungen verschont. Im Siebenjährigen Krieg 1758-63 wurde der Rheinfels dann doch noch von Franzosen besetzt. Starke Schäden erlitt die Anlage durch eine Pulverexplosion im Jahr 1759 und einige Stadtbrände.

Beim Angriff der französischen Revolutionstruppen 1794 musste man die Burg kampflos übergeben und St. Goar kam bis 1813 unter französische Verwaltung. 1815, nach dem Wiener Kongress, fiel der Ort dem Königreich Preußen zu und wurde Kreisstadt.

Die Auflösung des Kreises St. Goar im Zuge der Verwaltungsreform erfolgte 1969. Simmern ist heute Zentrum des Rhein-Hunsrück-Kreises. St. Goar wurde 1972 in die Verbandsgemeinde St.Goar-Oberwesel mit Sitz in Oberwesel eingegliedert.

goaris wein
Der Wein aus dem Weinberg vor der Burg Rheinfels,
der "Sancti Goaris".
burg

Burg Rheinfels mit Weinberg und dem "Tusculum"

weinlese

Weinlese im Weinberg vor der Burg Rheinfels

stiftskirche

Die Stiftskirche steht an der Stelle,
wo der Hl. Goar missionierte

 

Der Weinkonvent besuchte den
Geburtsort des Stadtheiligen

Rund eintausend Kilometer von St. Goar entfernt liegt im südwestlichen Frankreich zwischen Poitier und Bordeaux das kleine, landwirtschaftlich geprägte Dorf namens Ardin, das 1.200 Einwohner zählt.

Hier wurde vor fast 1.500 Jahren der Hl. Goar geboren und diesen Ort suchte eine 36-köpfige Delegation des gleichnamigen Weinkonvents aus St. Goar unter der Leitung ihres Präsidenten Wendelin Hoffmann und unter Beteiligung von Stadtbürgermeister Walter Mallmann, Stadtbeigeordneter Marika Beuter und der städtischen Partnerschaftsbeauftragten Ursula Krick auf.

In Ardin wurden die Gäste vom Mittelrhein mit großer Herzlichkeit von Bürgermeister Georges Castiel und den Mitgliedern des dortigen Gemeinderates im Rathaus empfangen, wo Hoffmann und Mallmann die Gastgeschenke des Konvents und der Stadt übergaben.

Großzügigerweise empfing auch die Familie Barrault, Eigentümer des in der Gemarkung von Ardin gelegenen Chateau Saint Goard, dem Ort an dem der Heilige im 6. Jahrhundert das Licht der Welt erblickte, ihre deutschen Gäste und enthüllten mit ihnen an der Schlossmauer eine Edelstahltafel, die auf den historischen Besuch aus St. Goar Bezug nimmt.

Am anschließenden gemütlichen Beisammensein am Bürgerhaus von Ardin, bei dem die Gastgeber die hervorragenden Erzeugnisse ihrer Landwirtschaft anboten und beiderseits Überlegungen einer künftigen Partnerschaft angestellt wurden, nahm die örtliche Presse regen Anteil.

Die Gemeinde pflegt bisher noch keine Partnerschaft zu einer deutschen Gemeinde. Stadtbürgermeister Walter Mallmann lud seinen Kollegen Georges Castiel zu einem alsbaldigen Besuch nach St. Goar ein.

Die von Adolf Meinung und Reinhard Franz hervorragend organisierte Reise führte außer an die Geburtsstätte des Stadtheiligen auch zu den wichtigsten Weinanbaugebieten unseres westlichen Nachbarlandes.

 

statue goar

Die Statue des Hl. Goar im Chateau Saint Goard in Ardin

ardin buergermeister

Der Weinkonvent in Ardin, dem Geburtsort des
Hl. Goar. Der Bürgermeister von Ardin, Georges Castiel und Walter Mallman Stadtbürgermeister von St. Gaor.

begruessung im schloss

Der Schlossherr Barrault begrüßt die Mitglieder
des Weinkonvents zum Hl. Goar
uebergabe hl goarplakette

An der Schlossmauer von Saint Goard wurde eine Edelstahltafel enthüllt, die auf den historischen Besuch aus St. Goar Bezug nimmt

schloss in ardin

Das Chateau Saint Goard, dem Ort an dem der
Heilige vor fast 1.500 Jahren das Licht der
Welt erblickte

schlossherr vor statue

Der Vorstand des Weinkonvents und die
Familie des Schlossherren Barrault